
Kommunaler Dialog 2022
Nachdem der Kommunale Dialog im vergangenen Jahr pandemiebedingt online über die Bühne gegangen war, fand unsere Veranstaltungsreihe in diesem Jahr wieder in Präsenz an drei verschiedenen Orten in der Avacon-Region statt. Den Auftakt bildete am 14. September 2022 Laatzen in der Region Hannover, gefolgt von einem zweiten niedersächsischen Treffen am 16. September 2022 in Adendorf im Landkreis Lüneburg. Der dritte und letzte Termin des diesjährigen Kommunalen Dialogs fand am 7. Oktober 2022 in Bertingen (Landkreis Börde) in Sachsen-Anhalt statt.

„Energiezukunft und Versorgungssicherheit“
Unter dem Leitthema „Energiezukunft und Versorgungssicherheit“, das aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine präsenter ist denn je, kamen sowohl in Niedersachsen als auch in Sachsen-Anhalt zahlreiche geladene Gäste aus Städten, Gemeinden und Landkreisen für einen persönlichen Erfahrungsaustausch zusammen. Sie lauschten zunächst den Impulsvorträgen der Referentinnen und Referenten von Avacon, um anschließend in rege Diskussionen über das jeweilige Thema einzusteigen.
Rena Hinze, Leiterin des Kommunalmanagements der Avacon AG, eröffnete den Kommunalen Dialog an allen drei Veranstaltungsorten jeweils mit einer kurzen Begrüßung, bevor Rainer Schmittdiel, seit September 2022 Vorstandsmitglied der Avacon AG im Ressort Technik, einen 30-minütigen Vortrag zum Leitthema „Energiezukunft und Versorgungssicherheit“ hielt. Annika Lips, Leiterin Netznutzungsmanagement bei der Avacon Netz GmbH, referierte im Anschluss über die aktuelle Versorgungslage im Bereich Erdgas. Nach einer kurzen Pause präsentierte Ingo Schultz, Geschäftsführer der Avacon Natur GmbH, auf den zwei niedersächsischen Veranstaltungen dann nachhaltige Lösungen für die Wärmewende. In Bertingen übernahm diesen Part seine Mitarbeiterin Kirsten Beier.

Zum Abschluss des Kommunalen Dialogs zeigte Marco Sobirey, Avacon-Referent für kommunales Energiemanagement, digitale Lösungen für die Kommunen vor Ort auf wie zum Beispiel das EnergiePortal und den EnergieMonitor. Ein gemeinsamer Imbiss zum Ausklang der jeweiligen Veranstaltungen bot allen Teilnehmenden ausreichend Gelegenheit für persönliche Gespräche und fachlichen Austausch.
Für ein gemeinsames Gelingen der Energiewende
Avacon-Vorstand Rainer Schmittdiel bedankt sich bei allen Gästen des diesjährigen Kommunalen Dialogs für die angeregten Diskussionen, zahlreichen Impulse und Fragen. „Mein persönliches Fazit aus der Veranstaltungsreihe ist, dass die Transformation unserer Energiewelt nur gemeinsam gelingt. Das betrifft die Gesellschaft, die kommunale Umsetzung und die richtigen politischen Rahmenbedingungen gleichermaßen“, resümiert Rainer Schmittdiel die drei Treffen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus dürfe der Klimaschutz nicht in Vergessenheit geraten, wobei die Wärmewende zur zentralen Herausforderung werden wird. „Hierbei unterstützen wir Sie als Kommune vor Ort mit unserem Dienstleistungsportfolio KommunePlus“, betont Rainer Schmittdiel.
Ähnliche Themen, andere Formate
Kommunale Energieforen
Neben dem Kommunalen Dialog bot Avacon Vertreterinnen und Vertretern aus Städten, Gemeinden und Landkreisen in diesem Jahr auch auf zwei kommunalen Energieforen in Syke (Landkreis Diepholz) und in Helmstedt die Gelegenheit, über wichtige Themen wie Energiezukunft, Energiekrise und Energiewende zu diskutieren.
Webinare zur Gasmangellage

Die Themen Energiesparen und aktuelle Versorgungslage boten nicht nur beim Kommunalen Dialog 2022 und auf den diesjährigen Energieforen reichlich Gesprächsstoff. Auch in zwei von Avacon angebotenen Webinaren zur Gasmangellage standen sie im Fokus. In den Online-Formaten ging es unter anderem um Maßnahmen, die Kommunen ergreifen können, um Energie zu sparen.
Auch der Notfallplan Gas, den das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gemeinsam mit der Bundesnetzagentur (BNetzA) erarbeitet hat, wurde in dem Webinar erläutert. Insbesondere seine Bedeutung für Verbraucherinnen und Verbraucher stand dabei im Fokus.
Hintergrundinterviews
Maßnahmen für Kommunen
Franziska Materne, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur Mittelweser, erläuterte in einem Interview mit Avacon für die kommunal.aktuell, was einfache Sparmaßnahmen wie das Absenken der Raum- oder Wassertemperatur in öffentlichen Gebäuden oder Schwimmbädern bewirken können. „Diese rein organisatorischen Maßnahmen sparen zwischen zehn und 20 Prozent Energie ein“, sagte die studierte Gartenbauwissenschaftlerin. Marko Mühlstein, Geschäftsführer der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH, betonte die Wichtigkeit eines systematischen kommunalen Energiemanagements. „Soweit noch nicht geschehen, ist es sinnvoll, personelle Kapazitäten für das Energie- und Klimaschutzmanagement aufzubauen“, erläuterte der Umwelttechniker.
Avacon unterstützt und berät Kommunen bei Möglichkeiten und Lösungen. „Allein das Interesse an der KommunePlus-Sommeraktion 2022 zur Photovoltaik-Beratung für kommunale Liegenschaften zeigte, wie riesig die Nachfrage nach regenerativer und regionaler Energieerzeugung ist“, berichtet KommunePlus-Referent Marco Sobirey. „Auch unsere Beratungs- und Serviceleistungen für Energiekonzepte, Energieverbrauchsanalysen sowie für mobile Ersatzstromversorgung und die Einrichtung kommunaler Wärmeräume stoßen angesichts der anhaltenden Energiekrise auf sehr großes Interesse.“
Einen Überblick über unser Angebot für Kommunen finden Sie hier.
Erfahrungsbericht der Bürgermeisterin von Burgwedel

Im Interview für die Herbstausgabe der kommunal.info berichtete Ortrud Wendt, seit 2021 Bürgermeisterin von Burgwedel, was sich in „ihrem“ Ort in den letzten Jahren in Sachen Klima- und Umweltschutz sowie Erneuerbare Energien getan hat und in den nächsten Jahren tun wird. Dazu gehört unter anderem die Biotop-Vernetzung, durch die rings um Burgwedel zusammenhängende Naturräume geschaffen wurden. In naher Zukunft wird entlang der Autobahn 7 eine große Freiflächen-Photovoltaikanlage entstehen, die zur positiven Klimabilanz der Stadt beitragen wird. Zudem ist geplant, vor allem versiegelte Flächen verstärkt für Solarenergie zu nutzen, genau wie die Kommune bei gewerblichen Flächen darauf achtet, dass Erneuerbare Energien von Beginn an zum Konzept gehören. Darüber hinaus haben in Burgwedel Vorarbeiten zur Erkundung von Tiefengeothermie begonnen.
Befragt zum Umgang mit einer möglichen Gasmangellage antwortete Ortrud Wendt: „Wir warten nicht ab, sondern handeln. Überall, wo mit Gas geheizt wird, reduzieren wir den Verbrauch. Die Situation ist fordernd und verlangt allen gewisse Einschränkungen ab.“ Besonders stolz ist die Bürgermeisterin auf ihre Bürgerschaft, die nicht nur in der aktuellen Situation zeige, wie gut sie zusammenhält.