Kommunaler Dialog 2019

Rückblick auf die Reihe „Kommunaler Dialog“ 2019
Auch 2019 besuchten wieder zahlreiche Bürgermeister und Landräte sowie Bundes- und Landtagsabgeordneten die Veranstaltungsreihe „Kommunaler Dialog“ von Avacon. Neben interessanten Vorträgen von Experten boten die Veranstaltungen eine gute Gelegenheit für Diskussionen mit Fachleuten und für einen Erfahrungsaustausch mit weiteren Gästen. Im Fokus stand diesmal das Thema Digitalisierung.
Die Veranstaltungsreihe startete am 23. August 2019 mit einer Veranstaltung bei Avacon in Helmstedt. Es folgten die Kommunalen Dialoge auf dem Schloss Marienburg am 4. September 2019, im Hotel Ratswaage in Magdeburg am 20. September 2019 sowie am 30. September 2019 in den Räumen von Avacon in Syke. Die Veranstaltungsreihe endete am 30. Oktober 2019 mit dem Kommunalen Dialog im Neuloher Hof in Marklohe. Für 2020 ist eine Fortsetzung des Formates mit neuen Themen geplant.
Sicher im Netz: Comedy-Hacker bringt Gäste zum Staunen

Phishing-Mails, Trojaner und der falsche Umgang mit Passwörtern sind drei Gefahren, die das Internet birgt. Das gilt sowohl für den privaten Bereich als auch für Mitarbeiter in Unternehmen. Mit ein paar Tipps kann jeder die Sicherheit seiner Daten erhöhen. Das zeigte der unterhaltsame Auftritt Tobias Schrödels beim Kommunalen Dialog 2019. Der Fachinformatiker ist seit sechs Jahren als Comedy-Hacker unterwegs. Außerdem engagiert er sich als ehrenamtlicher Prüfer für Fachinformatiker bei der IHK München & Oberbayern. Seine Live-Hacking-Präsentation sorgte bei den Zuschauern nicht nur für Erstaunen und zahlreiche Lacher, sie regte auch zum Nachdenken an.
Energiewirtschaft im Wandel

Die Energiewirtschaft verändert sich rasant und stellt sowohl Energieversorger als auch Kommunen immer wieder vor neue Herausforderungen. Wie Avacon mit dem Wandel umgeht, war eines der Themen des Vortrags von Dr. Stephan Tenge, Kommunal- und Technikvorstand der Avacon AG.
Der Trend gehe von „zentral und fossil“ zu „dezentral, erneuerbar und digital“, so Tenge. Außerdem legt Avacon einen Fokus auf intelligente Netze und regionale Energielösungen. In diesem Zusammenhang verwies er auf energetische Quartierslösungen im Lüneburger Hanseviertel Ost und im Hannoverschen Stadtteil Kronsberg. Zudem stellte Dr. Tenge das Power-to-Gas-Projekt „Windwasserstoff Salzgitter“ vor. Dort soll mittels Elektrolyse aus Windstrom erzeugter Wasserstoff für die Stahlproduktion eingesetzt werden. Zum Thema Glasfaserausbau zeigt er auf, dass Avacon bereits seit längerer Zeit ein hochmodernes und weitverzweigtes Glasfasernetz von über 10.000 Kilometern Länge in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt betreibt. Aktuell plant das Unternehmen mit Avacon Connect zusätzlich auch den Einstieg in das sogenannte Fiber-to-the-Home-Geschäft für Privatkunden, also echte Glasfaserversorgung bis ins Haus, bis zum Endkunden. Erste Pilotprojekte hierzu laufen aktuell in Klötze und Gardelegen in der Altmark-Region.
Transformation eines Netzbetreibers

Die fortschreitende Digitalisierung bringt in vielen Bereichen umwälzende Veränderungen. Christian Kohler skizzierte in seinem Vortrag „Transformation eines Netzbetreibers“ die rasanten Veränderungen, die es in den vergangenen Jahren bei Avacon gab. Dabei präsentierte der 40-Jährige, der bei Avacon den Bereich Digitale Transformation leitet, zunächst als anschauliches Beispiel aus dem Alltag, welche digitalen Dienste und Produkte heute wie selbstverständlich auf mobilen Endgeräten nicht mehr wegzudenken sind. Dabei betonte er, dass die Veränderungsgeschwindigkeit zunimmt und warnte vor Veränderungsangst.
Auch Avacon stellt sich den Herausforderungen der Digitalisierung. In seiner Präsentation ging er auf verschiedene Beispiele ein, so etwa auf die Digitalisierung von Informationen direkt an ihrem Entstehungsort. Er verwies darauf, dass es in vielen Prozessen noch manuell auf Papier erfasste Daten gibt, die hinterher aufwendig digitalisiert werden müssen. Mittels einer einfachen Applikation können Mitarbeiter benötigte Formulare jetzt selbst erstellen, auf Ihre mobilen Endgeräte übertragen und somit Medienbrüche, Doppelarbeiten und Fehler bei der Erfassung weitestgehend vermeiden. Ein anderes Beispiel ist die virtuelle Baufortschrittskontrolle. Hierbei erfasst eine 360-Grad-Kamera ein aktuelles und umfängliches Bild des Bauprojektes.
Dieses kann dann im Büro kontrolliert, dokumentiert und für Besprechungen mit Kollegen und Dienstleistern verwendet werden. In Kombination mit Virtual-Reality-Brillen ist dann eine virtuelle Begehung der entsprechenden Baustelle zu unterschiedlichen Bauzeitpunkten möglich. Eine weitere Errungenschaft digitaler Technik ist die Kontrolle von Freileitungen per Satellit. Zum Beispiel, um diese von Bewuchs freizuhalten oder Schäden zu identifizieren. Für Inspektionen kommen heute Begehungen, Drohnen- oder Helikopterflüge zum Einsatz. Durch einen Dienstleister werden jetzt Satellitendaten bereitgestellt, anhand derer – mittels intelligenter Algorithmen – zum Beispiel die Bewuchssituation analysiert wird und zielgerichtet Wartungsarbeiten beauftragt werden können. Digitale Technologien halten auch bei der Avacon in allen Bereichen Einzug – vom Kundenservice bis hin zur elementaren Netztechnik – und helfen uns unsere Netze mit Blick auf den Kunden zu optimieren.
Digitale Lösungen für Kommunen

Mit dem EnergiePortal und dem EnergieMonitor bietet Avacon zwei neue digitale Lösungen für Kommunen. Bei den Kommunalen Dialogen stellte Marco Sobirey (Avacon-Kommunalmanagement) die beiden Online-Anwendungen vor. Beide Angebote wurden speziell für und mit den Kommunen entwickelt und so gab es im Jahr 2018 mehrere Workshops, an denen auch zahlreiche Kommunalvertreter beteiligt waren. Mehrere Kommunen testeten die beiden digitalen Lösungen im ersten Halbjahr 2019 erfolgreich, sodass sie mittlerweile von allen Kommunen genutzt werden können.
Das kostenlose EnergiePortal soll zukünftig die zentrale Serviceplattform für kommunale Energiethemen sein. Im EnergiePortal können Kommunen die Zählerstände ihrer Liegenschaften online eingeben und den Energieverbrauch anschließend analysieren.
Eine gute Ergänzung ist der EnergieMonitor: Er zeigt auf einen Blick, wie viel grüner Strom vor Ort eingespeist wird, welchen Anteil er zum örtlichen Strommix beiträgt und wie sich der Verbrauch verteilt. Der EnergieMonitor ist für Kommunen eine gute Möglichkeit, um die regionale Nutzung von erneuerbaren Energien darzustellen. Somit wird für alle Bürger der Fortschritt der Energiewende auf lokaler Ebene sichtbar. In seinem Vortrag ging Marco Sobirey zudem auf intelligente Messsysteme (Smart Meter) ein. In einem kleinen Exkurs ging es dabei auch um das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG).