Nachhaltiger Netzausbau

Ein bisschen sind die Teilnehmer zusammengezuckt, als beim Schlag auf den Buzzer plötzlich der Trafo neben ihnen zu brummen begann. „Ein kleiner ‚Special-Effect‘", freut sich Thorben Fricke, Avacon Abteilungsleiter Planung/Bau Umspannwerke, über die gelungene offizielle Inbetriebnahme der neuen 110-/20-kV-Anlage.
Im neuen Umspannwerk in Prinzhöfte im Landkreis Oldenburg, das seit Anfang Mai 2022 am Netz ist, wurde erstmalig eine neue umweltfreundliche Technologie eingesetzt. Es soll vor allem die nahegelegene Umspannanlage Bassum entlasten und damit die Versorgungssicherheit in der Region gewährleisten – und das mit „Clean Air“, also sauberer Luft. Üblicherweise befinden sich in Umspannwerken SF6-isolierte Hochspannungsgeräte. SF6 (Schwefelhexafluorid) ist ein Treibhausgas, das bisher nur in geringen Mengen in der Atmosphäre enthalten ist, aber ein hohes Potenzial zur Erderwärmung aufweist. Daher nutzt Avacon eine neue Technologie, die eine Isolierung mit einem Gemisch von Stickstoff und Sauerstoff ermöglicht. Die Versorgung der Baustelle der 7.000 Quadratmeter großen Fläche erfolgte mit grüner Solarenergie. Das Mittelspannungsnetz wird im Rahmen der Investition von elf Millionen Euro ebenfalls verstärkt: mit 40.000 Meter neuer Kabel in der Samtgemeinde Harpstedt.
Das Umspannwerk Prinzhöfte ist zudem digital mit der Avacon Netzleitstelle verbunden, welche mit einer der modernsten Netztechnologien überhaupt ausgestattet ist. Jedes neu hinzukommende Element ist in Nanosekunden-Bereich überwach- und steuerbar.

„Der Bau des neuen, hochmodernen Umspannwerks ist mit Blick auf die weiterwachsende Zahl dezentraler Erzeugungsanlagen eine Investition in die Zukunft der Region und trägt wesentlich zur weiteren Erhöhung der Versorgungssicherheit bei. Mit anderen Worten, es kann jetzt mehr regenerativer Strom aus dem Netz aufgenommen und weiterverteilt werden“
- Frank Schwermer, Geschäftsführer der Avacon Netz GmbH