Social Media für Kommunen

Ein schneller Weg, um mit Menschen in Kontakt zu treten, führt über Social-Media-Kanäle wie Facebook, YouTube, Twitter oder Instagram. Mit einer bürgernahen Kommunikationsstrategie können auch Kommunen davon profitieren.

Ob beruflich oder privat, soziale Medien erlauben es Menschen weltweit und zu jeder Zeit, sich in Wort, Bild und Ton auszutauschen und Erlebtes zu teilen.
Nicht nur Personen und Firmen kommunizieren über soziale Medien, auch immer mehr Städte und Gemeinden entscheiden sich für Facebook, Twitter und Co. Sie sind hier präsent, um Bürger, Vereine, Unternehmen, andere Behörden sowie weitere Akteure gezielt und mit persönlicher Note zu informieren. Denn soziale Medien erlauben Dialog und Interaktion in einem nie gekannten Ausmaß.
Eine von der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt), der Universität Kassel und Cassini Consulting herausgebrachte Studie, die auf einer Online-Befragung von 322 Städten, Gemeinden und Landkreisen von 2016 beruht, zeigt: Im Vergleich zu 2013 hat sich der Einsatz von Social Media um 10 auf 64 Prozent erhöht. Tendenz steigend. Viele Kommunen haben sich also längst auf dieses Terrain gewagt.

Auch im Avacon-Netzgebiet gibt es Städte und Gemeinden, die dabei aktiv sind und erste Erfolge verzeichnen konnten. In Sachsen-Anhalt geht etwa die Landesregierung mit positivem Beispiel voran.
So sind die Staatskanzlei sowie Ministerien des Landes unter anderem aktiv auf twitter.com/sachsenanhalt und Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff kann man folgen unter twitter.com/MP_Haseloff.
Zudem twittert er seit 2010 täglich auf seinem persönlichen Account: twitter.com/reinerhaseloff. Auf diesem Kanal berichtet er über seinen politischen Alltag sowie über private Interessen. Ob als Redner auf einer Podiumsdiskussion, als Repräsentant beim Auftakt einer zukunftsträchtigen Baumaßnahme oder als Gratulant bei einem Firmenjubiläum – er begleitet viele Anlässe bürgernah. Dazu Dr. Reiner Haseloff:
„Meinungsaustausch und der Kontakt zu den Menschen im Land sind mir sehr wichtig. Twitter ist dafür ein wichtiger Kanal.“
Und wie sieht es in den Kommunen im Avacon-Verteilnetzgebiet aus? Wir haben uns umgehört und nachgefragt, welche sozialen Medien sie nutzen.
Social-Media-Einstieg – Ja oder Nein?
Die Zahlen zeigen, dass trotz solcher Leuchtturm-Beispiele viele Kommunen noch nicht in den sozialen Medien präsent sind. Gründe, die Kanäle nicht zu nutzen, können mangelnde Ressourcen, offene Rechtsfragen und zu wenig Kontrolle über die Inhalte sein. Wer den wichtigen Schritt in die Social-Media-Welt gehen möchte, sollte die personelle und zeitliche Komponente im Blick haben. Sie ist entscheidend, um die Kanäle regelmäßig pflegen, analysieren und optimieren zu können. Dazu braucht es fachliches, technisches, gestalterisches und rechtliches Wissen. Außerdem sollte eine kluge Strategie dahinterstehen, wie, wann und mit welchem Ziel man kommunizieren möchte; wie die Ergebnisse analysiert werden – ein Aufwand, der für manchen ein klares Votum gegen Social Media ist. Um also wirklich entscheiden zu können, ob Social-Media-Aktivitäten sinnvoll sind oder eben nicht, bedarf es einiger Vorarbeiten. Fakt ist: Mit Bildern, Videos und Texten können Kommunen etwa Fragen oder Probleme aufgreifen und den „Dienst am Bürger“ stärken. Diese vernetzte Bürgernähe haben die Kommunen in der Hand – allerdings ersetzt sie selten den persönlichen Kontakt, der nach wie vor enorm wichtig ist.

Nachgefragt!
Interview mit Christoph Meineke aus Wennigsen (Region Hannover): Die Gesellschaft für Informatik e.V. hat in als "Digitalen Kopf Deutschlands" ausgezeichnet.
Seit 2009 betreiben Sie den Blog www.buergermeisterblog.de und nutzen Twitter zur Kommunikation. Weshalb haben Sie sich damals für diese Kanäle entschieden?
Via Blog und Twitter kann ich wesentlich schneller und effektiver nicht nur mit den Bürgern aus Wennigsen, sondern auch mit Amtskollegen und Kommunalvertretern kommunizieren.
Warum haben Sie mit dem Bloggen überhaupt begonnen?
Das Schreiben bereitete mir schon immer große Freude. Während meines Wahlkampfs habe ich ein kleines Tagebuch auf meiner Homepage geführt, das bei den Bürgern wohl ziemlich gut ankam. Die logische Konsequenz war mein Bürgermeisterblog. Mittlerweile dominiert allerdings Facebook die soziale Online-Kommunikation.
Welche Vorteile haben die sozialen Medien?
Kanäle wie Twitter und Facebook dienen zum Austausch von Informationen und helfen uns dabei, vielen Bürgern, sowohl den jungen als auch den älteren, die Arbeitsweise von Kommunen besser zu vermitteln. So können wir zeigen, dass wir den Weg in die Zukunft nur gemeinsam gehen können und die Menschen daran beteiligen.
Weitere Städte und Gemeinden im Avacon-Netzgebiet
Auch zahlreiche kommunale Vertreter in unserem Netzgebiet machen vor, wie die Kommunikation zu Bürgern, Politik, aber auch zu anderen kommunalen Vertretern ergänzt werden kann.
Eine kleine Auswahl an Kommunen und Landkreise, die Social Media intensiv nutzen:
Thomas Barz Bürgermeister von Genthin |
Bernd Beushausen Bürgermeister von Alfeld |
Andreas Bovenschulte Bürgermeister von Weyhe |
Stefan Burchardt Landrat des Landkreises Jerichower Land |
Kay Gericke Bürgermeister aus Biederitz |
Jens Hünerbein Bürgermeister von Gommern |
Suse Laue Bürgermeisterin von Syke |
Cord Mittendorf Bürgermeister von Gehrden |
Ramona Schumann Bürgermeisterin von Pattensen |
Mandy Zepig Bürgermeisterin von Gardelegen |
Flecken Steyerberg |
Gemeinde Wedemark |
Stadt Helmstedt |
Stadt und Landkreis Lüneburg |