Planungsergebnis für Harzring liegt vor: Neubau als 110 kV-Freileitung geplant
11.04.2019
Zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und der verbesserten Netzintegration Erneuerbarer Energien im Harz plant Avacon den Bau einer neuen Hochspannungsleitung. Bereits im Frühjahr 2018 hatte das Unternehmen damit begonnen, über den geplanten Bau zu informieren und erste Planungen für den ersten Teilabschnitt von Wasserleben bis Dingelstedt vorzustellen.
Offen war die Frage, ob die Leitung als Freileitung oder Erdkabel gebaut wird. Entscheidend hierfür ist der Paragraph 43h des Energiewirtschaftsgesetzes. Dieser besagt: „Hochspannungsleitungen auf neuen Trassen mit einer Nennspannung von 110 Kilovolt oder weniger sind als Erdkabel auszuführen, soweit die Gesamtkosten für Errichtung und Betrieb des Erdkabels die Gesamtkosten der technisch vergleichbaren Freileitung den Faktor 2,75 nicht überschreiten und naturschutzfachliche Belange nicht entgegenstehen; […]“ Überschreitet der Kostenfaktor den Wert, so kann eine Freileitung beantragt werden.
Nach Vorliegen der technischen und gesamtwirtschaftlichen Bewertung hat Avacon die finale unternehmerische Entscheidung getroffen. „Wir haben uns dazu entschieden, die neue 110-kV-Leitung als Freileitung zu beantragen“, informierte Pressesprecherin Corinna Hinkel.
Die Prüfung der zu erwartenden Kosten von Kabel- und Freileitungsvariante ergab für den ersten Abschnitt Wasserleben-Dingelstedt einen Faktor von 3,11. Für den gesamten „Harzring“ wurde mit 3,5 ein noch höherer Faktor ermittelt. Neben den erheblichen Kostenunterschieden spricht nach Aussagen des Unternehmens auch die technische Bewertung, unter anderem auch mit Blick auf die Versorgungssicherheit, für den Freileitungsbau.
„Wir haben uns die Entscheidung nicht leichtgemacht“, erläuterte Hinkel. „Im Vorfeld haben wir viele Gespräche geführt und bei den Planungen verschiedene Varianten untersucht. Die geäußerten Wünsche und Anregungen haben wir, soweit möglich, eingearbeitet. Die Sorgen der Bürger zum Landschaftsbild nehmen wir sehr ernst und haben sie bei der Planung des Leitungsverlaufs berücksichtigt.“ Laut Hinkel hat Avacon aus diesem Grund auch die nördliche Trasse zwischen Dingelstedt und Wasserleben gewählt und zudem Veränderungen in der Ausgestaltung der Maste geplant, die die Leitung weniger sichtbar machen.
In einer öffentlichen Veranstaltung will Avacon über den Stand der Planungen und die weiteren Schritte informieren. Dazu lädt das Unternehmen alle interessierten Bürger am 28. Mai um 18 Uhr in das Dorfgemeinschaftshaus in Eilsdorf ein.
Unter www.avacon-netz.de/harzring ist neben aktuellen Informationen zu Leitungsbau und Planungsstand auch eine Visualisierung der Leitung zu finden. Um einen Eindruck von der Sichtbarkeit der künftigen 110-kV-Freileitung zu ermöglichen, hat Avacon ein vorläufiges digitales Modell der Leitung erstellt. Das 3D-Modell hat dabei noch keinen Anspruch auf exakte Form und Positionen der Maste. Auf der Website sind einige Eindrücke davon mit einer Videosequenz und Bildausschnitten dargestellt.
